Alte Donau (vier s/w-Fotogramme auf Barytpapier - Handabzüge - je 155 x 105 cm)
Neue Donau (8 Color-Fotogramme auf FujiColor-Papier, Handabzüge - je 39,5 x 24 cm)
Neue Donau (15 Color-Fotogramme auf FujiColor-Papier, Handabzüge - je 24 x 17 cm)
2022
Foto: Martin Ly, Kunstverein Braunschweig
Wasser ist elementarer Bestandteil im analogen fotografischen Entwicklungsprozess. Für Jette Held bleibt Wasser primär Naturgegenstand, den sie abseits physikalisch wissenschaftlicher Eigenschaften einer künstlerischen Vermessung unterzieht. Als Experimentierfeld wählt sie abgesteckte geografische Gebiete nahe ihrer persönlichen Umgebung.
In ihrer Heimat im Harz, einem touristisch erschlossenen Mittelgebirge Deutschlands, entspringt die Bode, ein Zufluss der Saale. In ihrem temporären Zuhause Wien begibt sie sich auf die von Menschenhand errichtete Donauinsel, ein konstruiert natürliches Naherholungsgebiet. In beiden Fällen trifft Wasser auf lichtempfindliches Papier und bringt Naturansichten zutage, wie sie der Mensch so nicht wahrnehmen könnte. Es kommt auch vor, dass die Künstlerin nicht nur Fotopapier dem Wasser überlässt, sondern ihr Körper Teil der Inter-Aktion wird, beobachtend und abgebildet zugleich. Die Akteurin als menschlicher Abdruck in der Natur verweist auf den Klimawandel und das selbstreferenzielle Moment der fotografischen Abbildung zugleich. Dass das Fotopapier der Körpergröße der Künstlerin entspricht und in der Präsentation eine räumliche Dimension erhält, potenziert diese Relation.
Eine Erweiterung des Blicks. Eine Erweiterung des Blickwinkels. Wie kann man Natur abbilden und was offenbart sie uns? (Michaela Obermair)
Foto: Martin Ly, Kunstverein Braunschweig
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